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Vom Grünling zum Backstein

Wie entsteht ein Backstein? Was brauche ich alles dafür? Und was muss ich alles beachten? Zwölf frisch gebackene Museumsführer staunten nicht schlecht, als sie beim Workshop vom Juniorcampus der TH Lübeck erfuhren, wie aufwändig die Herstellung der Backsteine ist. Dabei mussten der Ton und Lehm noch nicht einmal beschwerlich abgebaut werden. Auch das Aussortieren von Steinen, das anschließende Durchfrieren und Aufbereiten des Materials fiel weg. Über ein Jahr dauerte früher allein die Vorbereitung, bevor es an die eigentliche Produktion der Steine ging. 

Hier setzte nun die handwerkliche Tätigkeit der Jugendlichen ein. Mit Feile und Hammer stellte jeder ein Model für sich her. Bevor jedoch überhaupt das Material in die Form hineingedrückt werden konnte, musste Ton, Lehm, Sand, Stroh und Wasser im richtigen Verhältnis gemischt werden, die Form gewässert und mit Sand bestäubt werden. „Das ist ja wie beim Kuchenbacken,“ tönte es unter großem Gelächter von einem der Tische. Schließlich durfte der Stein aus der Form gestürzt werden und alle hatten einen kleinen „Grünling“ vor sich liegen, so nennt man die ungebrannten Rohlinge. Den durften sie zum Schluss mitnehmen. Vier Stunden Workshop reichen eben nicht für die ausstehende Trocknung der Grünlinge, ihren Brand bei gut 900-1200° Celsius und die lange Abkühlungsphase. Schließlich brauchte man auch im Mittelalter viele Monate, um einen typischen roten Backstein in den Händen zu halten.